Na gut, ein richtiges Pflegepraktikum war es letztendlich nicht, was der Landtagsabgeordnete Hofelich in der letzten Woche in unserem Pflegedienst abgeleistet hat, aber der Besuch war für beide Seiten mehr als informativ und sehr beeindruckend.
Doch von Anfang an: Überrascht waren wir schon, als vom „Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste“ (bpa) die Ankündigung kam, der Abgeordnete Peter Hofelich möchte in einem ambulanten Betrieb ein Pflegepraktikum machen und das Pflegeteam Östlicher Schurwald wäre als in Frage kommender Betrieb ausgewählt.
Die Inhaberin Judith Kaczmarek musste nicht allzu lange überlegen und sagte dem Vorhaben zu.
In Absprache mit dem Verband und dem Kreisbüro des MdL wurde ein Ablaufplan herausgearbeitet, welcher eine Diskussion über den aktuellen Stand der Pflege, aber auch einen praktischen Teil, den Hausbesuch eines Patienten beinhaltet.
Am Tag des Besuches kam es auch tatsächlich in gemütlicher Atmosphäre mit anderen Teammitgliedern, Mitarbeitern des bpa, Vertretern der Presse und natürlich Peter Hofelich zu einem langen, aber sehr tiefsinnig geführten Fachgespräch zwischen den Teilnehmern.
Punkte wie das auf dem Arbeitsmarkt fehlende Fachpersonal, oder die neue vom Bund beschlossene generalisierte Pflegeausbildung sowie das Imageproblem durch falsch abrechnende Pflegedienste kamen zur Sprache und wurden von allen Seiten aus kritisch beäugt. Lösungmöglichkeiten, so dringend sie auch benötigt werden, wurden aber auch in dieser Runde nicht benannt und sind kurzfristig auch auf Länder- und/oder Bundesebene nicht zu erwarten… Dafür sind die Probleme der Branche doch etwas zu groß, dennoch und gerade deswegen sollte die Politik diese schnellstens angehen.
Auch gute Nachrichten gab es zu vermelden: Herr Hofelich freute sich mit dem gesamten Team als Frau Kaczmarek erwähnte gerade heute ihren 100. Patienten aufgenommen zu haben; bei knapp unter 20 Mitarbeitern und einer Flotte von inzwischen 7 Fahrzeugen ist das kleine Pflegeteam in zwischen zu einer reifen Firma herangewachsen. Der Abgeordnete zeigte sich beeindruckt darüber, was beim Pflegeteam alles zum Wohle der Mitarbeiter getan wird.
Der Landtagsabgeordnete freute sich ebenso, als er im Rahmen des „Pflegepraktikum-Außendienstes“ eine Patientin kennenlernen durfte. Er „findet es gut, dass man als Abgeordneter in alle Abschnitte eintauchen darf“. Höchstinteressant war der Besuch bei der querschittsgelähmten Dame, welche auch die Probleme der meist zu knapp berechneten Pflegeleistungen ansprach („..ich bräuchte nicht nur früh sondern auch abends Hilfe, das bezahlt die Kasse aber nicht..), sowie der kleinen Rente die sie bekommt weil sie lange Fehlzeiten aufgrund der Kinder und später aufgrund des Kümmerns um die Eltern vorweist.
Herr Hofelich betonte, dass man gerade auch die Pflegezeiten der Angehörigen verstärkt mit in die Pflegeleistungen einbeziehen sollte. „Das muss in der Gesellschaft etwas wert sein!“.
Auf Ihr Wort, Herr Hofelich!